Samstag, 24. April 2010

Sydney II (19. - 24.04.2010)

Montag, 19.04. – „relapse / i gotta feeling“
So stand ich also um 6 Uhr auf. Das letzte Müsli gegessen, dazu Orangensaft. Zum ersten Mal einen billigen Weg zum Flughafen gefunden: mit dem Linienbus für 4.40 Dollar. Sofort einchecken. Und was erzählt mir die Frau? Der Flug hat Verspätung. Anstatt um 8:40 Uhr geht´s erst um 10:05 Uhr los. Na toll. Ist ja nicht wirklich tragisch, aber es ist doch so früh und nun muss ich am Flughafen rumhängen. Nun gut. Wäre ich doch wieder Virgin Blue geflogen, Max hat mir erzählt, dass es bei Jet Star voll oft Verspätung gibt.
Also hole ich erstmal einen Kaffee. Und tue etwas böses. Ich erschnorre mir eine Zigarette und rauche. Ich könnte sagen, die Verspätung ist dran Schuld und ich wusste nichts besseres mit mir anzufangen, aber das wäre Geschwätz und Lüge. Habe sogar 2 geraucht. Oje, Heiko, jetzt hast Du´s 5 Tage lang durchgehalten und nun ein Rückfall. Hätte mich in den Arsch beißen können. Bin wohl doch abhängiger als gedacht. Versuche es zu vergessen, lese und steige letztendlich in den Flieger – auf nach Sydney!
Zeitumstellung nicht vergessen. Wieder eine halbe Stunde nach vorne. Hier hat es 24 Grad, genau wie in Adelaide, aber man bemerkt sofort die Hitze und das Drückende der großen Stadt. Gleich nach Ankunft klebt einem alles am Körper.
Habe Glück mit dem Shuttlebus. Der wollte grad losfahren. 15 Dollar und auf geht´s in den Stadtteil Glebe. Gehe natürlich in das Hostel, wo ich beim ersten Mal Sydney auch schon war, das Rooftop. Weil es war gut und es gab ein paar Sachen umsonst.
Schon gleich nach einchecken benutze ich das erste kostenlose Angebot: waschen und trocken! Das war aber auch bitternötig. Zum letzten Mal habe ich vor 2 Wochen und 2 Tagen gewaschen. Wie ich das geschafft habe, so lange nicht zu waschen mit so wenig Klamotten, die ich im Gepäck habe? Frag lieber nicht! Aber es war nicht so, dass in den Zeitungen Adelaide´s stand: hilfe, die Stadt stinkt und keiner weiß den Grund!
Treffe auf das französische Mädchen, das hier putzt. Die ist so lieb. Quatschen lange und ich halte sie vom Putzen ab.
Bin guter Laune und mache mich auf in die Stadt. Fühle mich gut hier, was mich positiv überrascht, ist es doch eine sehr große Stadt. Aber sie hat was und ich mag sie sehr. Den ganzen Weg bis zum eigentlichen Stadtzentrum kenne ich mittlerweile auswendig. Und bin nun auch schneller. Wahrscheinlich Übung! ;o) Das wird sicherlich ´ne schöne, entspannte Woche.
Laufe hier hin und dort hin. Sehe viele Motive, habe aber meine Kamera nicht dabei. Will ganz tolle, verrückte, andere Fotos von Sydney machen. Der Drang nach Kreativität ist zur Zeit fast schon unerträglich.
Am frühen Abend bin ich wieder im Hostel. Richte mich ein. Die Zimmergenossen, alles Jungs, sind nett. Arbeiten alle, somit habe ich die Hoffnung, dass die recht normal ins Bett gehen und ich ruhige Nächte habe. Müde bin ich weiterhin. Mir fällt auf, dass ich heute eigentlich noch gar nichts gegessen habe, bis aufs Frühstück. Aber erstmal duschen. Dann laufe ich nochmal in die Stadt. Habe noch 2 Dollar in bar. Mmh. Da muss ich wohl oder übel nochmal Geld abheben. Entscheide mich für 250 Dollar. Hebe es vom NZ-Konto ab. Das muss reichen. Das Hostel habe ich mit Kreditkarte bezahlt.
Ok, jetzt aber essen. Hungry Jack´s, was sonst.
Oh, ich bin ja in der Großstadt und was fällt mir ein? Will endlich „Clash of the titans“ sehen. Im Kino. In 3D. Läuft ja seit 1. April, aber ich hatte bis dato keine Chance ihn zu sehen. Schlappe zum nächstbesten Kino. Der Eintritt kostet 23 Dollar! Wow! Wucher! Weil´s 3D ist. Avatar war ja auch recht teuer, weil´s 3D ist. Jetzt ist mir schon klar, dass Avatar Titanic geschlagen hat, was Kassenumsatz angeht. Die verlangen ja das doppelte (fast 3fache) an Eintritt. Wie auch immer, ich zahle den Preis. Und werde enttäuscht.
Aber einwas habe ich heute gelernt: ich muss ab sofort aufhören, zu große Erwartungen an etwas zu haben. Seien es Städte (war so spitz auf Melbourne und wurde enttäuscht) oder so Kleinigkeiten wie ein Kinofilm. Z. B. hatte ich gar keine Erwartungen an Sydney und fand´s geil, nun schon zum 2. Mal! Und „Clash of the titans“ wollte ich unbedingt sehen. Die Effekte waren gut, keine Frage, wobei Avatar viel geiler war von den Effekten her. Die Story war sofort klar und es gab keine großen Überraschungen. Sehr schade. Seit langem gehe ich mittendrin sogar auf´s Klo (sonst halte ich es immer bis zum Ende durch, weil ich nichts verpassen möchte), weil was soll schon Großartiges passieren? Hier meine Meinung über diesen Film, aufgeteilt in 23 Dollar.
Effekte: 11
Story: 6
Preis-/Leistungsverhältnis: 2
Schauspielerische Leistung: 3
Allgemein: 1
Sam Worthington im kurzen Röckchen: UNBEZAHLBAR!!
Zurück zum Hostel. Die Stadt bei Nacht ist der Hammer. Was heißt Nacht, es ist gerade mal 23 Uhr, aber wie gesagt, durch die Winterzeit hier ist es schon sehr früh dunkel, da kommt einem 19 Uhr wie 1 Uhr nachts vor. So viele Menschen sind noch unterwegs, ein leichtes Gedränge auf den Strassen, aber irgendwie genieße ich es. Und ich erziele einen neuen Rekord: nur 40 Minuten von der Innenstadt zum Hostel.
Ein paar schlafen schon, einer guckt leise Fernsehen, eine kleine Lampe ist noch an. Mache mich bettfertig, höre gut eine Stunde Tintentod. Dann will ich schlafen. Fernseher läuft noch, Licht ist höflicherweise aus, Geräusche von der Straße dringen ins Zimmer, die Klimaanlage läuft geräuschvoll, der Kühlschrank brummt vor sich hin. Ob ich wohl schlafen kann?

Dienstag, 20.04. – „pierce the day away“
Nun, es hat gedauert bis ich eingeschlafen bin, ABER: ich habe ausgeschlafen. Bis 13:30 Uhr!! Hui, so lange... Tat das gut. Ich glaube, ich habe den ganzen vermissten Schlaf aus Adelaide nachgeholt. Keiner war aufm Zimmer als ich aufstand. Gut so. Denn nun habe ich das Internet für mich. Stopfe das Intnetkabel in meinen Laptop und lade mir erstmal die neusten Mails aufn Laptop. Checke Kontostände, lade ein paar Bilder in facebook hoch. Alles wunderbar.
Erst gegen 16 Uhr verlasse ich das Hostel und marschiere in die Stadt. Finde einen kleinen Italiener. Große Pizza für 5 Dollar, Dose Cola 2 Dollar. Nehm ich mit. Und war auch lecker. Hinein in die Stadt. Biege aber vorher links ab, spaziere am Darling Harbour entlang. Einer der vielen Häfen hier in Sydney; dieser liegt links von der Innenstadt. Den mag ich total. Ist zwar auch viel los, doch es gibt kleinere Winkel, wo weniger los ist und wo man immer wieder was interessantes entdecken kann. Mache meine ersten Fotos. Bis die Sonne untergeht. So schön mit den ganzen bunten Lichter. Muss hier unbedingt nochmal abends her und darf dann nicht mein Stativ vergessen, dann kann ich Nachtaufnahmen mit Dauerbelichtung machen.
Schlender gemütlich zurück ins Hostel. Rechts von mir ein Piercing-Studio. Das sehe ich nun zum x-ten Mal. Jedes Mal, wenn ich in Sydney bin, laufe ich mindestens 2x täglich daran vorbei. Hach, wie lange wollte ich schon ein Piercing haben? 10 Jahre? Ja, das kommt hin. Ich schlappe in den Laden, mach mir mal ´nen Eindruck. Sieht alles sauber aus. Die Besitzerin (Kashina, voll der schöne Name) ist super nett und witzig. Der Preis ist ok. Wollte ja schon immer ein Augenbrauen-Piercing haben. Yo, und nun habe ich eins! Hi, hi! Das war supi und hat Spass gemacht und tat überhaupt nicht weh. So ist das halt manchmal, es geht einem ewiglang was durch den Kopf und dann macht man´s einfach. Schön.
Verabschiede mich von Kashina und laufe nun wirklich zum Hostel. Hier im Raum geht nicht viel, alle gucken fernsehen.
Oh, ich muss gestehen: habe schon wieder geraucht, wieder 2. Ich Arsch! Morgen ist Schluss!! Hab´s mir doch so fest vorgenommen und möchte mich nicht nochmal enttäuschen.
Das Dach (wo ja auch die Küche ist) ist schon zu, es ist nach 21 Uhr. Habe nun meine Blogs mal wieder auf Vordermann gebracht. Morgen den Adelaide-Blog hochladen. Jetzt hole ich mir kurz meine Wasserflasche und dann beantworte ich alle Mails der letzten Tage. Die werden dann auch morgen gesendet. Sitze hier im 4. Stock vor der verschlossenen Dach-Tür. Da kommt ja keiner mehr hoch, also kann ich in aller Ruhe schreiben, nebenher Musik hören, mich meines Piercings freuen und mir nochmal ernsthaft klar machen, dass nun endlich Schluss ist mit Rauchen!
Bis ich fertig bin mit Mails beantworten (nach über 2 Stunden) stehe ich auf. Mein Arsch ist mir eingeschlafen, aua. Im Zimmer spielen sie Playstation. Ich höre Hörbuch und versuche verzweifelt einzuschlafen.

Mittwoch, 21.04. – „mmh“
Habe gut schlafen können (zum letzten Mal habe ich um nach 1 Uhr auf die Uhr geschaut) und fühle mich auch ausgeruht. Habe schon wieder geträumt. Kommt derzeit wieder öfters vor. Habe geträumt, dass ich Marcel und Lukas wieder getroffen habe. Keine Ahnung, wer das ist, aber im Traum habe ich sie gekannt. Die saßen an einem großen Tisch mit ganz vielen Menschen. Und Henrik habe ich wieder gesehen. Der saß auch am Tisch. Das war toll. Als ich aufgewacht bin, dachte ich, er wäre wirklich hier. Stimmt aber leider nicht.
Erstmal Kaffee und Müsli. Es ist nun 12 Uhr. Mal sehen, was der Tag so bringt.
Zu allererst die Mails verschicken.
(Nebenbei noch ein Nachtrag zum Adelaide-Blog: hatte ja in Canberra diese Meike aus Stetten getroffen. Steffi Z. fragte mich per Mail, ob das Meike soundso sei. Ich wusste es nicht. Also hat Steffi Meike auf facebook angehauen. Hier, haste Heiko getroffen. Das ging dann soweit, dass sich Kai (vom Theater) mit eingeklingt hat, der völlig verwirrt war, weil es um einen Heiko in Australien ging, obwohl er doch einen Willy in Neuseeland kennt. Und ob das denn der gleiche ist. Zu geil. Steffi hat mir die Konversation zukommen lassen, hab mich weggeschmissen vor lachen.)
Hänge doch länger im Internet rum als geplant, aber das war gut so. Organisatorisches Zeug muss manchmal auch sein. Habe endlich mal all den Leuten geschrieben, bei denen ich demnächst auftauchen werde, wegen Ankunft Flug und wie lange ich bleiben werde. Das war wichtig, die müssen ja auch wissen, wie´s aussieht. Dann habe ich noch meinen iPod (den alten natürlich) sowie meine Gitarre bei gumtree eingestellt. Vielleicht melde sich ja jemand und ich kann´s von Taupo aus verschicken, dann würde auch noch mal ein bisschen Geld reinkommen.
Dann checke ich noch Hostel in San Francisco, da bin ich ja auch bald und buchen sollte ich so langsam mal. Werde wohl im YHA sein, das liegt zentral und ich bin ja nun Mitglied, also wird´s ein bisschen billiger sein.
Jetzt muss ich 2x täglich das Piercing reinigen. Mit so Salzwasserlösung. Für die kommenden 6 Wochen, damit´s auch schön verheilt.
Naja und dann bin ich losgezogen. So wie gestern, einfach laufen, schauen, Fotos machen, Musik hören und versuchen kein Geld auszugeben. Bin auch in den botanischen Garten gegangen, da hängen ja die ganzen Fledermäuse rum. Total cool. Möchte aber morgen mal früher loslaufen, in der Dämmerung Fotos zu machen ist sehr schwierig.
Abends habe ich eigentlich nicht viel gemacht. Bin im Internet rumgehangen, habe Fotos bearbeitet.
Also an sich nichts wildes losgewesen heute, aber trotzdem ein schöner Tag. Jetzt will ich noch lesen.
Morgen will ich früh aufstehen. Ha, ha. Also so gegen 9.
Konnte nicht einschlafen, also habe ich angefangen, nochmal Feuchtgebiete zu hören. Je öfters man´s hört, umso besser wird´s. Hab mich teilweise weggeschmissen vor Lachen. Irgendwann habe ich ausgemacht, nicht dass die Jungs (die schon alle im Bett waren) denken, ich habe einen an der Klatsche.

Donnerstag, 22.04. – „vitamins“
Nee, habe natürlich ausgeschlafen. Was soll ich so früh aufstehen, kann ja eh nicht so viel machen, wegen Geld.
Aber bin dann gleich nach dem Frühstück (also um nach 13 Uhr) losgezogen.
Heute wird es mal wieder Zeit für Vitamine. Hab mir ´n paar Äpfel und Bananen gekauft.
Laufe an einem Bücherladen vorbei, der neue Bücher zu billigeren Preisen verkauft. Wehmütig lasse ich aber The Girl Who Kicked The Hornet´s Nest und Wheel of Time 6 liegen und ziehe weiter.
Habe fast den ganzen Tag im Botanischen Garten verbracht. Der ist so groß und echt schön. Konnte mich nicht entscheiden, was ich besser finden soll: die Fledermäuse, die da zu Hauf in den Bäumen und Palmen hängen, oder die vielen Kakadus. Ach, das war ein schöner Tag. Nebenher habe ich gelesen. Und natürlich viel Musik gehört. Dazu lecker Vitamine.
Gehe zu meinem neuentdeckten Italiener und hole mir Pasta für 5 Dollar.
Schreibe das YHA in San Francisco an. Es gibt 3 Stück in San Fran. Entscheide mich für das am Hafen, gleich neben der Golden Gate Bridge. Das sieht von den Bildern her schön aus und ist nicht so zentral. Gucke mir die Karte von San Fran bei google an. Scheisse, ist das groß!! Hahaha, sehe mich jetzt schon wieder rumlaufen wie ein blöder und Blasen an den Füßen bekommen. Muss mich noch schlau machen was es schönes zu tun gibt dort. Der Flughafen ist arschweit weg vom Hostel. Gleich noch angefragt, wie man am besten und günstigsten zum Hostel kommt. Nun die Antwort abwarten.
Abends ging jetzt nicht so viel. Lesen, bisschen fernsehen. Yo.

Freitag, 23.04. – „smoking pot“
Bin ich ein Aufstehmuffel diese Woche. Ratze, bis es fast nicht mehr geht. Was habe ich denn heute gemacht?
Achso, konnte es doch nicht lassen und bin noch mal zum Bücherladen wo´s die billigen, aber neuen Bücher gibt. Habe mir die 2 Bücher rausgelassen. Kann´s halt net lassen, gelle?
Lesen am Hafen. Musik hören.
YHA in San Fran schreibt zurück. Alles gebucht. Sagen mir auch welches Shuttle ich vom Flughafen nehmen soll. Na wunderbar, also ist das auch geritzt und alles organisatorische ist erledigt. Halt, nein, ein was wichtiges fehlt noch: Brauche US Dollar! Das mache ich aber gleich am Montag in Taupo. Wenn die Bank keine Dollar hat, tausche ich sie eben am Flughafen um, das wird schon passen.
Meine 3 Jungs ausm Zimmer sind aus. Wunderbar, so habe ich ein bisschen Ruhe. Gegen 21 Uhr kommen sie aber schon wieder heim. Nanu? Na, die haben halt auch nicht viel Geld, so wie die meisten hier. Hatte ja geschrieben, dass die hier arbeiten, stimmt aber gar nicht. Nur ener hat Arbeit, aber auch nur sporadisch. Also müssen die auch auf ihre Dollar aufpassen. Haben aber Bier gekauft. Bieten mir eins an. Danke, nehme ich. Die sind schon nett, aber bisschen kindisch. Vorhin haben sie einen riesengroßen Joint gebaut. Fragen mich, ob sie im Zimmer rauchen dürfen. Zigaretten ja, Joint nein. Also rauche sie draussen.
Der eine muss gleich mal kotzen. Na was ein Abend. Ich mache mich aber tierisch über ihn lustig. Da kenne ich nichts. Hab ja auch ab und zu mal gekifft, aber ich find´s total albern, deshalb mach ich´s nicht mehr. Der Junge hier wird das hoffentlich auch noch lernen. Während die anderen 2 Playstation spielen, lade ich seit langem mal wieder Fotos ins studivz hoch. Da habe ich ja schon ewig nichts mehr gemacht. Aber da hab ich Leute drin, die weder meine Mail-Adresse noch Web-Adresse kennen, also gibt´s für die jetzt auch mal wieder ´ne sehr kleine Auswahl an Fotos. Von Fiji, Rest Neuseeland und Australien.
Das dauert alles sehr lange. Es ist kurz nach Mitternacht. Der eine schläft ja schon lange, nachdem er sich ausgekotzt hat, die anderen 2 gehen nun auch schon ins Bett. Und ich dachte, ich bin langweilig Freitag abends. Nun gut. Bin auch grad fertig und gehe ins Bett.

Samstag, 24.04. – „biding my time / meeting the girls (and others)“
Zum ersten Mal seit Gezeiten stehe ich früh auf. Also um 9, hihi. Mit Absicht, denn Sandra und Jackie wollen mich bald anrufen, damit wir zusammen frühstücken können. Die 2 waren mit ihren Männern auf ´nem Konzert von Spandau Ballett und Tears For Fears. Ja, da kommen die 80-er hoch. Das es die Bands überhaupt noch gibt. Wahrscheinlich haben sie sich nur wieder zusammen getan, weil sie Geld brauchen. Ist doch oft so.
Mittlerweile ist es fast 13 Uhr und sie haben sich immer noch nicht angerufen. So ist das mit den Australiern. Ich meine, die Neuseeländer sind ja schon ruhig und gelassen, aber die melden sich wenigstens pünktlich. Im Gegensatz dazu die Australier: die sagen was, machen´s aber eh nicht wahr.
Egal, hatte einen gemütlichen Vormittag mit Frühstück und Internet.
Warte jetzt eigentlich nur noch, dass morgen ist. Freue mich auf Jackie und Sandra – wenn sie nicht vergessen, mich hier abzuholen...

Letztendlich ging der Tag folgendermaßen weiter:
Bin doch nochmal in die Stadt gezogen. Mal sehen was so passiert. Ausserdem packt mich natürlich der Hunger. Ich gehe (ein letztes Mal?) zu Hungry Jack´s. Ja, das war schon lecker.
Wohin nun? Mmh, warum nicht in den nahegelegenen Hyde Park. Zusammen mit meinem Eis: Storm. Bei McDoof würde das Flurry heißen. Im Eis ist lecker Cookies and Cream drin. Laufe hier ja nicht oft bei rot über die Strasse, viel zu gefährlich bei den vielen Autos. Jetzt will ich grad loslaufen, kommt ein Auto angerauscht. Ok, wieder zurück auf den Fußgängerweg und warten, bis es grün wird. Genügend Zeit, mein Storm umzurühren. Die Frau hat das nicht wirklich gut gemacht. Ich rühre so wild, dass mir doch tatsächlich der Deckel abfällt, das ganze Eis plus Löffel fallen auf die dreckige Straße. Na toll! Vom Eis fällt nicht so viel raus, passt. Der Löffel? Nun, da ist ein bisschen Dreck dran, aber was nicht tötet... Es wird grün und ich schaufel´ mein gut gerührtes Eis in mich rein. Lecker! ;o)
Denke mir, los, ruf ich doch mal die Mädels an. Genau in diesem Moment rufen sie mich an. Super Timing. Ich bin im Hyde Park, die in der Victoria Gallery. Beides nicht weit voneinander entfernt. Wunderbar und wir treffen uns vorm Eingang zur Town Hall.
Was ein Wiedersehen. Freuen uns wie blöd. Sind noch viele andere dabei: Deren Männer und eine Schwester und ein Bruder. Namen lasse ich hier mal weg.
Wir gehen in ein Pub. Haben ja viel zu erzählen und besprechen. Es gibt erstmal lecker Wein. Auf deren Kosten. Oje, ich sehe jetzt schon, dass die alles bezahlen werden und ich kein Geld ausgeben werde. Ist ja irgendwie cool, aber ´s wird mir sicherlich auch peinlich werden. Sandra´s Sohn kommt vorbei. Jack. Ist grad zufällig auch in der Stadt und hat die gesehen. Wow, was ein Gerät!! Meine Fresse...
So sitzen wir im Pub und quatschen.
Sandra fragt mich, ob ich mich geschlagen habe mit jemandem. Nö, wieso? Weil ich ein blaues Auge hätte. Huch? Ich gehe aufs Klo und schaue nach. So schlimm ist es nicht, aber links vom Auge (von mir aus gesehen) ist es blau. Ich denke mal, da ist Blut von der Piercing-Wunde unterhalb der Haut nach unten geflossen. Es scheint nicht wirklich tragisch zu sein (und tut auch nicht weh), also belasse ich es erstmal dabei und mache mir keine Sorgen.
Es ist gerade mal später Nachmittag. Danach gehen wir in deren Hotel. Die haben zu sechst das Penthouse gemietet, für 2 Nächte. Das kostet pro Nacht für alle 2000 Dollar!! Ach du meine Fresse, ich möchte nicht wissen, wie viel Geld die haben. Das Penthouse ist der Hammer. Im 56. Stock. Schade, dass ich meine Kamera nicht dabei habe, geile Aussicht über Sydney. Weiterhin gibt es Wein. So viele Leute sind hier. Bin schon sehr betrunken; dadurch, dass ich derzeit kaum was trinke, geht´s jetzt gleich umso schneller ab. Aber nächste Woche wird sicherlich sehr weinlastig, na das wird ein Spass!
Oh, es macht so Spass mit denen. Die haben schon alles bis Donnerstag durchgeplant! Von Wandern über Kayak ist alles dabei. Wow! Ich bin so gespannt und freue mich!
Erfahre auch einiges interessantes. Z.B. was die so arbeiten. Das wusste ich vorher auch noch nicht. Jackie und ihr Mann pflanzen und züchten Blumen. Die fahren diese dann morgens um 1 Uhr immer nach Sydney mit ´nem Truck und laden die dann bei Blumenhändlern ab. Dann kommen sie um 7 Uhr morgens wieder heim und haben frei. Wie krass. Wollen mich einmal mitnehmen. Doch, da habe ich Bock drauf, ist sicherlich interessant.
Ausserdem fahren Jackie und ihr Mann morgen früh um einiges früher mit dem Auto nach Hause. Wegen der Arbeit. Ich wiederum werde mich mich Sandra und ihrem Mann an der Central Stationj treffen und wir werden mit der Bahn nach Brooklyn fahren. Oder mit dem Zug? Ist das nicht das gleiche? Brooklyn ist da, wo alle wohnen. Bin so gespannt auf deren Häuser, sicher voll der Luxus dort!
Sie fragen auch, ob ich was von Chris gehört habe. Der war ja damals auch mit uns aufm Kepler Track. Ui, der war ja auch toll... Erzähle ihnen, dass wir ab und zu mailen und beschreibe ihnen, wie´s ihm so geht.
Nun ist es kurz nach 17:30 Uhr. Ich verabschiede mich und schwanke Richtung Hostel. Was ist das? Regen? Na toll. Aber nicht wirklich stark. Eigentlich wollte ich noch zum Supermarkt, aber darauf habe ich echt keine Lust. Hole mir so 2 Brötchen mit irgendwas drin aus einem Brotladen, dass muss reichen für den Abend.
Erstmal duschen. Das wurde echt Zeit.
Und dann geht der Kampf mit dem Wäsche waschen los. Wenn schon kostenlos, dann möchte ich das nochmal nutzen. Auch die Handtücher, das wird echt mal Zeit. Nach einer halben Stunde wird auch eine Maschine frei und ich haue mein Hab und Gut da rein. Warten... Dauert heute ewig. In der Zeit packe ich meine Rucksäcke und beantworte Emails. Auch esse ich eins der 2 Brötchen und einen Apfel. Das tut gut und ich werde ein bisschen nüchterner. Es ist grad mal 20 Uhr. Fühlt sich an wie Mitternacht und ich hab das Gefühl, ich muss dringend ins Bett...
Was ein Scheiss mit der Waschmaschine. Die läuft schon seit zwei Stunden. Was heißt läuft. Immer wieder, wenn ich nachschaue (weil Leute Wäsche klauen, ja so sind sie), ist sie aus. Dann muss ich den Deckel hochklappen und dann läuft sie wieder. Sehr komisch. Ist sicherlich kaputt. Stehe eine Weile daneben. Jetzt schreibe ich weiter, dann schaue ich nochmal nach. Muss ja noch trocknen und will echt ins Bett.
Ein Monsterpickel wächst an meinem Hals. Ich glaube, der größte meines Lebens. Fühlt sich an wie ein zweiter Hals. Ja, das will jetzt jeder wissen! Hi, hi, da denke ich doch gleich an Feuchtgebiete, was ich immer noch höre. Aber ist nur noch eine Stunde zu hören, das werde ich heute Nacht zu Ende bringen. Lest bzw. hört es, es gibt nichts eklig-witzigeres!
So, nochmal Waschmaschine nachgucken. Hoffentlich hat die mittlerweile nicht meine Wäsche zerfetzt, das wär ja noch schöner!
Puh, das wäre also geschafft. Hab mich nun nochmal 10 Minuten daneben gestellt. Riecht nicht wirklich gewaschen, aber passt. Nun noch 90 Minuten im Trockner. Was mache ich denn solange? Naja, erstmal den Blog zu Ende bringen, dann hochladen und dann die Rundmail abschicken, die ich heute Mittag schon vorgeschrieben habe.
Wo war ich überhaupt? Ach, ich glaube, es ist alles aufm aktuellen Stand. Bin mittlerweile auch schon nüchterner. Wenn die Wäsche trocken ist, ist es 22 Uhr. Zeit fürs Bett sag ich mal. Hab ein bisschen Kopfweh.
Kann man sich eigentlich vorstellen, was ich hier tagtäglich durchmache? Mit 4 bis 8 Menschen, die mir völlig fremd sind, auf einem Zimmer sein und alles teilen? Der ab und zu Schweißgeruch aufm Gang? Sitze hier z. B. gerade aufm Boden. Schlafe im oberen Bett des Doppelstockbettes. Ist an sich nicht schlimm, aber das dumme ist, dass man nicht mal kurz was aufs Bett schmeissen kann oder sich reinsetzen kann, weil es ist ja oben. Und das untere möchte man natürlich nicht belagern, weil es gehört einem ja nicht. Ist doch albern. Die 3 Jungs hocken hier neben mir und glotzen fernsehen. Naja und ich halt aufm Boden. Schade, dass es hier keinen Tisch gibt, aber man kann ja nicht alles verlangen. Hoffe, die gehen gleich nochmal aus, dann hätte ich noch ein bisschen Ruhe und könnte vielleicht sogar ohne Licht und Fernseher und Geräusche (ausser Klimaanlage) einschlafen. Ach, das wollte ich schon seit Canberra schreiben: schlafe ja seit Oz fast ausschliesslich mit Ohrstöpsel. Mag ich ja eigentlich gar nicht, aber leider ist es fast immer nötig, sonst könnte ich gar nicht einschlafen. Hinzu kommt die Schlafmaske: die habe ich von Joe geschenkt bekommen. Die ist super. Und ist mir egal, wie ich damit aussehe, hauptsache, ich sehe das Licht nicht mehr, was oft noch im Raum an ist. So liege ich da, mit Ohrstöpsel und Schlafmaske. Da freue ich mich doch ein bisschen auf ein Bett in einem Zimmer, wo ich ganz alleine schlafen darf. Das nenne ich dann Luxus. Ach, Beth hat geschrieben. Sie kann´s kaum glauben, dass sie mich kommenden Sonntag schon vom Flughafen abholen wird. Nun, ich auch nicht. Werde ihn Raum 4B schlafen. Wie freue ich mich auf Taupo. Jule wie auch Jana haben ihre Pläne umgeschmissen, nur damit wir uns nochmal in Neuseeland treffen können, wie geil! Hinzu kommen natürlich Beth, Ross, Hayley, Pascal und meine geliebte Alice. Tina und Dom sind „leider“ auf der Südinsel. Oh wie freue ich mich. Schon alleine diese Namen hier aufzuschreiben, erfüllt mich mit Sehnsucht. Und auch wenn´s nur 3 Tage sind (wenn überhaupt), es wird schon.
Weiß nicht, ob ich´s hier schon aufgeschrieben habe, aber: es war die beste Idee, nach Neusseland erstmal noch nach Oz und dann nach USA zu gehen. So habe ich dann schon über 2 Monate Abstand von NZ, bevor ich nach Deutschland zurück komme. Ich glaube, das war die beste Entscheidung. Yo, genug gebabbelt. Wie viel Uhr? Oje, noch 75 Minuten, bis der Trockner fertig ist. Ui, die Jungs gehen aus, perfekt!!

Nun geht schon die letzte Woche Australien los.
Auch mit den paar Tiefs, die ich hatte und mit den wenigen Geldmitteln, kann ich sagen, dass es eine schöne, interessante Zeit war. Sicherlich nicht so viel gesehen, wie ich wollte, aber ich beschwere mich nicht. Manche haben sicherlich nie die Chance (oder den Mum), hier herzufliegen, also schätze ich mich einfach glücklich.
Wollte ich sonst noch was Wertschätzendes in die Welt hinaustragen? Nee, glaube nicht. Habe weiterhin bissle Schiss, zurück nach Deutschland zu kommen. Was soll ich arbeiten, wo soll ich wohnen, werde ich mich wieder an das Hektische und Unddankbare gewöhnen? Ich hoffe es! Ansonsten flieg ich einfach im September wieder zurück nach Australien, mein Visa gilt ja bis März nächsten Jahres, dann entkomme ich auch gleich dem grauen, dunklen Winter. Haha! Scherz? Scherz! Oder so! ;o)

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